Spätestens an dem Tag, als zum ersten Mal der Duft von Selbstgebackenem durch den Kotten zog, war seine Zeit als Industriestandort und Arbeitsstätte endgültig vorbei. Was übrigens nicht heißt, dass hier nicht mehr gearbeitet wird – ein Gast hat es einmal so formuliert: „Hier im Kotten sind nicht nur die Messer geschliffen worden.“ Das stimmt. Aber vor allem ist aus der alten Schleiferei ein Lebensraum geworden, in dem alle Aktivitäten seiner Bewohner und Gäste Platz finden und gut aufgehoben sind. Der passende Ort für stilvolle Ferien im Industriedenkmal.
Das Wort »Kotten« geht übrigens vom Wortstamm her auf den Begriff »Hütte« zurück. Im Bergischen wurde eine Hütte aber nur dann als Kotten bezeichnet, wenn es sich um eine Werkstatt handelte, meist eine Schleifwerkstatt. In Solingen gab es zeitweise mehr als 25 Kotten entlang der Wupper. Besonderheiten der Solinger Industriegeschichte waren die genossenschaftlich organisierte Arbeitsweise und der gemeinschaftliche Besitz.